Der amerikanische Branchenverband ITAA warnt vor einem weiblichen brain drain in der IT-Industrie: Seit 1996 ist der Anteil der Frauen in der Branche um fast 20 Prozent zurückgegangen.
Vor zehn Jahren waren immerhin 41 Prozent der Belegschaft in IT-Firmen weiblich. Heute liegt der Anteil nur noch bei 32 Prozent, und auf Führungs- und Managementebene stagniert der Wert bei mageren 25 Prozent.
Aber auch unter den Neueinstellungen finden sich weniger Frauen als Männer: Die Zahl arbeitsloser männlicher IT-Fachkräfte ist zwischen 2003 und 2004 um 34,4 Prozent zurückgegangen. Bei Frauen liegt der Rückgang nur bei 5,5 Prozent.
Das liegt zum einen daran, dass Frauen in den Boomjahren vor allem in solchen Bereichen eingestellt wurden, die während der IT-Krise am härtesten vom Rotstift betroffen waren: Zum Beispiel in der Verwaltung oder im Marketing.
Aber es gibt auch subtilere Gründe, vermutet Roy Marks. Viele Frauen verlassen die Branche freiwillig, aus Frust über eine „male IT guy culture“ und ihre „high school locker room attitude“: „Women are forming their own businesses, taking their degrees and technical abilities to fields such as banking or marketing“.
Der Frust sitzt tiefer, sagt Antonella Pavese:
I found that the IT culture, initially exciting and seemingly full of possibilities, in the long run does not fulfill its promises. What I found frustrating is not so much the exclusion from the boy’s club–although there is definitely some of that–but rather the excessive emphasis on speed rather than quality, on execution rather than strategy, and the disregard for the human and caring aspects of building applications.
Die IT-Branche hat kein Interesse mehr an Vielfalt. Das läßt sich auch an einem anderen Detail nachweisen: Nicht nur der Anteil der Frauen in der Branche ist rückläufig, sondern auch der einiger ethnischer Gruppierungen, vor allem bei Afroamerikanern und Hispanos.
Schreiben Sie einen Kommentar