Das Backstage-Projekt der BBC kann man nicht genug loben, ebenso das Creative Archive. Allein schon deshalb, weil hier wirklich mal an einem Modell gebastelt wird, wie die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aussehen könnte. Man würde sich ja auch mal von unseren Sendern ein paar frische Ideen in dieser Richtung wünschen, anstatt nur das Gejammer, dass das Geld wieder nicht reicht.
Mag sein, dass die BBC, was Inhalte und finanzielle Ausstattung angeht, mehr aus dem Vollen schöpfen kann als ARD oder ZDF. Aber das ist ja nicht der Punkt. Innovativ ist, dass hier ein Sender einen Teil seiner Ressourcen zum Remix freigibt und den Dialog mit seinen Gebührenzahlern sucht anstatt nur den kleinsten gemeinsamen Nenner. Es kommt eben auch drauf an, was man aus dem macht was man hat: Thematisch aufbereitete RSS-Feeds zum Beispiel sind eine simple, aber gute Idee, die man auch mit den Möglichkeiten unserer Sender umsetzen könnte. Und schaut man sich die Prototypen an, die Backstage-Teilnehmer bisher gebastelt haben, dann sieht man, dass die Inhalte, an denen das größte Interesse besteht, auch gar nicht so außergewöhnlich sind: Verkehrs- und Wetterinfos stehen da ganz oben auf der Liste.
Die BBC gibt aber nicht nur Inhalte frei: Gestern hat der Sender eine Open-Source-Plattform lanciert. Dort gibt es Zugriff auf Code und Schnittstellen zu Software-Projekten, die im Sender entwickelt wurden, außerdem Ansprechpartner, die den Dialog mit der Community führen sollen. Give something back to the web: Das ist dann nicht mehr nur der Remix, sondern Reverse Engineering.
(some info via Martin Belam).
Schreiben Sie einen Kommentar