Wie die Welt einmal einen Anschlag aufklärte


Irgendjemand hat die Autos von Holger Jung angezündet. Das ist nicht schön. Jung ist Chef der Werbeagentur Jung von Matt, die für die „Du bist Deutschland“-Kampagne verantwortlich ist. Die Welt weiß darum schon, wer die Täter sind: Autonome verüben Brandanschlag ruft die Schlagzeile.

Da ist die Welt schlauer als die Polizei, die äußert sich nämlich, wie man im Artikel lesen kann, noch vorsichtig: Dort heißt es nur, man schließe nicht aus, „daß die Kampagne der Grund des Anschlags sein könnte„. (Hervorhebung von mir.) Aber die Welt hat ja im Unterschied zur Polizei auch schon einen Beweis gefunden:

Auf einer einschlägigen Internetplattform der Szene wird „Du bist Deutschland“ als „größte social-marketing Kampagne“ beschrieben, gegen die es „breite Gegenreaktionen“ geben müsse.

Welche einschlägige Plattform da die breiten Reaktionen fordert, verschweigt uns die Welt leider, ebenso den Umstand, dass die Beschreibung von den Kampagnenmachern selbst stammt.

Nun mag es ja sein, dass die Täter tatsäschlich aus der autonomen Szene kommen. Aus welchem Milieu der Geist stammt, der hier auf Verbrecherjagd geht, ist jedoch weniger schwer heraus zu bekommen:

Brandanschläge auf Sachen sind in der linken Szene ein gern benutztes Instrument, um Menschen zu terrorisieren.

Anders als in der rechten Szene, die ja, wie man weiß, bevorzugt Lichterketten um Asylantenheime bildet. Und Linke zündeln nicht nur gern, sie stellen sich dabei auch noch doof an und müssen sich dafür den Spott der Welt anhören:

Die vergleichsweise stümperhafte Vorgehensweise läßt den Schluß zu, daß hier „Amateure“ aus der Szene am Werk waren.

Anders als bei der Welt. Da ballern noch echte Profis.

Via Glück auf!

Eine Antwort

  1. Avatar von ariadnerelais
    ariadnerelais

    Aus Erfahrung weiß ich, daß die Springerpresse wie ein Pawlowscher Hund auf derartige Ereignisse reagiert. Interessant ist in der Tat der propaganstische Doppelschritt, die Täter einerseits als Terroristen hinzustellen, sich aber auf der anderen Seite aber über ihr stümperhaftes Vorgehen lustig zu machen. Das Eine schließt m. E. das Andere aus. Aber für die Springerschreiberlinge gilt halt dieser kleine Joke:

    Was ist der Unterschied zwischen einer Prostituierten und einem Gossenjournalisten? Die Nutte macht nicht alles für Geld.

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