Hirnprostitution


ICAP! Nie gehört? In italienischen Blogs und Foren gibt es zur Zeit kaum ein anderes Thema: Schneller, als ein Agenturchef das Wort „virales Marketing“ aussprechen kann, hat sich dieses kuriose kleine Spiel verbreitet. Wer oder was dahinter steckt, ist im Moment genau so rätselhaft, wie die kryptischen Fragen und Hinweise, die die Teilnehmer auf den Weg bekommen.

Die Website von ICAP ist so schlicht, als hätte es HTML nie gegeben: Dort erfährt man nur, dass die Abkürzung für Il Cervello A Prostituirsi steht, zu deutsch etwa: Das Gehirn, das sich prostituiert. Ansonsten muss man sich erst mal den Spott des anonymen Autors anhören:

Diese Seite ist entstanden, um zu beweisen, dass ihr nur arme geistig Zurückgebliebene seit, ohne ein Minimum an Rückgrat oder Willenskraft.

Eine Frage steht nicht im Text, und dennoch befindet sich in den sechs Zeilen ein Hinweis, der einem den Weg zur nächsten Seite öffnet. Und so geht’s dann immer weiter, von Seite zu Seite, bis man die letzte Ebene erreicht.

Lustig ist, wie sich rund um dieses schlichte Spiel ein wahres Gespinst aufgeregter Aktivität gebildet hat: In Foren bilden sich Rategruppen, die zusammen an der Lösung knobeln, in Blogs diskutieren Autoren und Kommentatoren, und alle stöbern kreuz und quer durch Google und Wikipedia. Social Quizware sozusagen. (Vielleicht ist das Ganze auch tatsächlich nur ein Marketing-Gag: Bei einer falschen Lösung kommt man auf eine 404-Seite mit einem Link, das zu einem Spieleanbieter führt.)

Die Lösung ist inzwischen sogar schon mal gebloggt worden. Wo? Ich werd’s verraten. Aber nicht hier. Hier bestimmt nicht. Und jetzt macht Euch vom Acker. Andate via.

(Via Kurai und Samuele Silva.)

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