Unter den Mails, die sich über Weihnachten in meinem Briefkasten gesammelt haben, ist eine traurige: Der Jazz-Gitarrist Derek Bailey ist am 25.12.2005 verstorben.
Damit ist einer der ganz Großen der improvisierten Musik gegangen, vielleicht sogar der Musiker, der freie Improvisation so radikal und konsequent zu Ende gedacht hat wie kaum jemand sonst. Ich habe das Glück gehabt, Bailey noch live sehen zu können – ich weiß gar nicht mehr, mit wem er da spielte, aber sein Teil des Gigs war spannend genug: Konzentriert über die Gitarre gebeugt und den Tönen nachhorchend, die dort herauskamen, um jeden konventionellen Klang umgehend zu exorzieren. Es war eines dieser Konzerte, nach denen man für eine Weile keine andere Musik mehr hören möchte, weil man keine Lust hat auf Klänge, die nicht allen Möglichkeiten ausgesetzt werden.
Schade, dass man das nun nicht mehr erleben kann.
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