Das Fenster gegenüber


Giovanna MezzogiornoEs sollte öfter Abende wie diesen geben: Ein italienischer Film, OmU, und dann noch so ein prachtvolles Werk wie Ferzan Özpeteks La finestra di fronte, ein mysteriöser, behutsamer und verschlungener Spaziergang durch mehrere Zeiten, Leben und Lieben. Und dann noch mit einer wunderbaren Giovanna Mezzogiorno, die so schön aussieht wie sie heißt, in der Hauptrolle.

Mit welcher Aufmerksamkeit und Eleganz Özpetek auf die kleinen Gesten und Blicke achtet. Wie nüchtern und dennoch liebevoll er mit den Charakteren umgeht. Und erst am Ende läßt er den Film ein bißchen sentimental werden, aber genau in der richtig bemessenen Menge, nicht zu süßlich, so wie feine italienische Dolci eben sein müssen.

Dann möchte man am liebsten in eine echte Pasticceria gehen, um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen, aber es gibt halt nur eine zugige Filmkneipe mit selbstgebasteltem Kunstdekor. Aber Hauptsache, man kann sich an die Wand lehnen und reden und zuhören und das Defilee an Zeiten, Leben und Lieben bestaunen. Solche Abende muß es einfach öfter geben.

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