Die Kunstklappe


Kunstklappe

Das ist die Kölner Kunstklappe. Hier können reuige Kunstdiebe die Werke deponieren, die sie den rechtmäßigen Besitzern wieder zukommen lassen wollen. Die Klappe findet man unterhalb des Schaufensters einer Galerie im Hirschgäßchen, einer kleinen Seitengasse der Severinsstraße. Der Ort wurde extra ausgewählt, weil man dort „eine schöne Flucht hat“, sagt Erwin Uhrmann, der sich das zusammen mit Moussa Kone ausgedacht hat.

Ursprünglich kommt die Idee aber aus Wien, wo es seit November 2004 so eine Klappe gibt. Dort sind angeblich schon über 40 Stücke abgegeben worden, heißt es. Wie viele Originale darunter waren, weiß ich allerdings nicht. Einmal landete ein goldenes Salzfäßchen in der Wiener Klappe, die Nachbildung einer Saliera von Benvenuto Cellini, die kurz zuvor aus dem Kunsthistorischen Museum abhanden gekommen war. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, das Original in Knetmasse nachzubilden, vielleicht eine nette Geste, um das Museum zu trösten. (Das Original tauchte dann Anfang des Jahres in einem Waldstück auf.)

Hier in Köln ist auch schon mal was in der Kunstklappe deponiert worden, erzählt mir eine Hausbewohnerin, ein Buch oder eine teure Grafik, so genau weiß sie es dann allerdings doch nicht. Am T-Shirt oben im Schaufenster kann man auch sehen, dass die Klappe gar nicht so groß ist: Wie sollte man da einen echten Rembrandt oder Rubens unterbringen? Zusammenfalten? Zersägen? Müßte da nicht noch eine Aufschrift auf die Klappe: „Bitte nicht knicken“? Und ist die Rampe hinter der Klappe auch gut gepolstert? Nur für den Fall, dass da jemand mal eine Ming-Vase einwerfen möchte?

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