Rudi Gutendorf übernahm im Vorfeld der WM 2002 die Nationalmannschaft von Ruanda, und Piet Fuchs, längjähriger und überzeugter Fan der TuS Koblenz, durfte ihn dabei begleiten und mit der Kamera beobachten. Herausgekommen ist der Film Rudi Ratlos, der zur WM 2002 Premiere hatte und am Dienstag, 28.03., im Deutschen Sportmuseum zu sehen ist, als einer der Programmpunkte der Veranstaltungsreihe Global Players.
Der Film hatte, als ich ihn vor vier Jahren sah, ein paar Längen (inzwischen gibt es wohl eine kürzere Version), aber was soll man auch machen, wenn man so viel zu erzählen hat: Von den ersten Trainingseinheiten in der eiskalten Pfalz. Vom halben Dutzend Spieler, die sich bei Nacht und Nebel nach Belgien absetzten. Vom Kapitän der Nationalmannschaft, der in der hessischen Provinz spielte und für Brita-Wasserfilter arbeitete. Von der Rasenmäherschikane im Quali-Rückspiel an der Elfenbeinküste. Von den Kindern in Kigali, die rund ums Stadion auf der Straße leben. Und ich kenne wenig Regisseure, denen es gelungen ist, in einem Dokumentarfilm ein Fußballspiel so lebendig rüberzubringen wie Piet das mit dem Hinspiel gegen die Elfenbeinküste gelungen ist.
Es gibt viele Anekdoten, die man aus diesem Film mitnehmen kann. Aber eine meiner Lieblingsgeschichten, kommt gar nicht vor, wenn ich mich richtig erinnere: Die hat Piet mir privat erzählt. Dass er überhaupt immer dabei sein durfte, verdankt er einem cleveren Trick Gutendorfs: Der ließ ihn nämlich als dritten Ersatztorwart auf den Spielerlisten eintragen.
Einige der Spieler, die in diesem Film vorkommen, konnte man übrigens zwei Jahre später auf Eurosport beobachten: Ruanda hatte sich völlig überraschend für den Afrika-Cup qualifiziert. Es reichte dann zwar nur für die Vorrunde, aber schlecht gespielt haben sie nicht.
Wer ein Herz für Fussball hat, den sehe ich am Dienstag im Sportmuseum.
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