What a sad news to come home to: Grant McLennan, Gitarrist der Go-Betweens, ist am Wochenende in Brisbane gestorben. Wie traurig. In den letzten Jahren haben die Go-Betweens endlich den Erfolg gehabt, den sie früher schon längst verdient gehabt hätten.
Damals, in den Achtzigern, war das eine von höchstens fünf oder sechs Band, von denen ich alles haben mußte: Alben voll melancholischer und melodischer Folk-Pop-Songs, die Schnittmenge aus Patti Smith und den Monkees. Erst vor ein paar Wochen habe ich Liberty Belle noch mal gehört, für mich immer noch die kompletteste Go-Betweens-Platte, und war überrascht davon, wie frisch die nach wie vor klingt. Einige Songs waren Hymnen damals: „Spring Rain“ von Liberty Belle, oder „Cattle And Cane“ von der ersten mit dem optimistischen Titel Before Hollywood.
Eigentlich mochte ich die Go-Betweens immer etwas lieber als die Smiths (eine der anderen Bands, die ich komplett haben mußte), weil die Texte bei aller Schwermut immer eine leichtfüßigeren und ungezwungeneren Humor hatten, und die Musik mit dieser sympathischen australischen Piraten-Chuzpe in den Pop- und Folk-Revieren wilderte. Und vielleicht auch, weil die Band ein ebenso sympathisches Scheitern verkörperte: Immer wieder den perfekten Pop-Song schreiben wollen, und den dann doch immer ein bißchen zu spröde ins Leben zu bauen, um wirklich Erfolg zu haben. (Die Songs von Robert Forster waren mir darum immer einen kleinen Tick lieber als McLennan, aber der dafür „Cattle And Cane“ geschrieben, die Blaupause für den perfekten Go-Betweens-Song).
Seltsamerweise habe ich nie Lust gehabt, mir eine der neuen Platten anzuhören, vielleicht eben deshalb, weil der Charme für mich in dieser Kombination aus Erfolglosigkeit und Beharrlichkeit lag, und darum auch irgendwann mal Schluss sein musste damit. Aber gegönnt habe ich ihnen den Durchbruch. Und es wäre schön gewesen, wenn McLennan noch ein bißchen länger etwas davon gehabt hätte.
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