Robert Gernhardt


Robert Gernhardt
Er hat es ja vorausgewußt:

Ich werde mal an etwas sterben.
Soviel ist sicher, ungewiß ist lediglich, woran.
Die Erben kratzts nicht.
Denn eines ist gewiß:
Mal werde ich an etwas sterben.

Ich werd an etwas sterben, einmal.
Noch ist es nicht soweit.
Gewiß ist jedoch eins:
Da droht kein Reinfall.
Denn eins ist sicher:
Ungewiß ist nichts.
Dies einmal wird kein keinmal.

„Wir können Goethes, Schillers, Klopstocks Hinscheiden durchaus verschmerzen, solange nur Robert Gernhardt uns nicht genommen wird“, hiess es mal in der FAZ. So gesehen, müßte jetzt ein großes Wehklagen ausbrechen: Robert Gernhardt ist im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Pathos wäre ihm vermutlich aber gar nicht recht, schließlich hat er vor Jahren viel lakonischer mit dem Abschiednehmen abgerechnet:

Was einer ist, was einer war,
beim Scheiden wird es offenbar.
Ruft er „Auf Nimmerwiedersehen“,
dann laß ihn frohen Herzens gehn.

Sagt er: „Lebt wohl, so leid mir’s tut“,
dann sei mal lieber auf der Hut.

Tut er nur „Tschau, bis dann dann“ brommen,
dann will das Arschloch wiederkommen.

Soviel ist sicher: Wiederkommen wird er nicht. Schade.

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