Google bietet nun auch den Download kompletter Bücher über seine Buchsuche an. Gemeinfreie Titel natürlich, darüberhinaus scheint es einige lokale Einschränkungen zu geben: Wenn ich es richtig verstehe, kann man von Europa aus nur solche Titel herunterladen, die vor 1860 erschienen sind, von den USA aus geht das für Bücher bis 1922. (Dazu kommen noch solche Titel, die – wie das ja in den USA möglich ist – von den Autoren direkt für gemeinfrei erklärt wurden.)
Ich hab mich mal ganz unsystematisch und stichprobenartig ins Dickicht begeben und nachgeschaut, was man da so für Entdeckungen machen kann. Das Angebot ist natürlich ein chaotischer Gemischtwarenladen, und Google hat, wenigstens momentan, auch überhaupt kein Interesse daran, irgendwelche bibliographischen Breschen anzubieten. Wozu auch, die Google-Idee besteht ja im Kern nur darin, dem Nutzer einen möglichst fetten Klumpen Information vor die Füße zu werfen und ihm die Erschließung dann selbst zu überlassen. Grad eben bin ich zum Beispiel von der schottischen Rezension einer englischen Jean-Paul-Biographie zu einem Versuch über Die Europäische Staatenwelt von 1816 und weiter zu einer Beschreibung der Türkei im Jahr 1844 gestolpert, und weiter zu einer Sammlung englischer Künstlerbiographien nach dem Modell von Vasari. Aufgefallen ist mir dabei, dass sich die Qualität der Scans durchaus sehen lassen kann, was man auf den Websites mancher Bibliotheken finden kann, ist nicht unbedingt besser.
Es ist also mit den Buchergebnissen genauso wie mit den Suchergebnissen: Man kann sich vom Überangebot erschlagen lassen oder versuchen, eigene Breschen in den Dschungel zu schlagen. Was die Mashups bei anderen Google-Applikationen gebracht haben, werden hier vielleicht selektive Bibliographien und kollaborative Kataloge leisten. Und dann muss man mal sehen, wie die Bibliotheken, die dem System noch mit Skepsis gegenüberstehen, damit umgehen und ob sie bessere eigene Modelle anbieten können.
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