Flickr off


Noch jemand, der gerade schwer nervt: Flickr stellt die Logins für die „Old-Skool“-Nutzer um. Das sind die Nutzer, die sich bei Flickr angemeldet hatten, bevor der Dienst durch Yahoo! übernommen wurde: Die konnten sich bisher noch mit ihrer E-Mail-Adresse einloggen, während alle anderen Nutzer dafür eine Yahoo ID benötigten. Ab Mitte März gilt das für alle – was für mich (und eine ganze Reihe anderer Flickr-Nutzer der ersten Stunde) heißt: Erst mal eins einrichten. Damit darf man dann all die netten Yahoo-Zusatzfeatures in Anspruch nehmen, von denen ich keines brauche, weil sie mindestens ebenso unnötig sind wie unübersichtlich. Ich hatte mal ein Yahoo-Konto, aber das habe ich irgendwann auf Eis gelegt, oder das Konto hat sich selbst ins Nirwana gekickt, weil ich es nicht mehr benutzt habe. Buggy ohne Ende, viel zu umständlich in der Nutzung. Wenn ich mich so umhöre, hat sich daran auch nicht viel geändert.

Im Forum, dass Flickr (immerhin) zu dieser Angelegenheit eingerichtet hat, gibt’s fast nur wütende Kritik. Yahoo braucht keiner. Nun sind alteingesessene Nutzer natürlich immer ein bisschen zimperlicher als andere, und nichts regt sie so sehr auf, als wenn sie die Insignien ihres Alteingesessenseins ablegen müssen. (Im Forum sieht es so aus, als ob da tatsächlich einige „(ancient)“ in ihren Nutzernahmen geschrieben haben?)

Dass die Umstellung kommen würde, war auch abzusehen, Flickr hat in den FAQs schon seit längerem drauf hingewiesen. Und dass Yahoo frühere Nutzer gerne mal mit der gleichen Sorgfalt behandelt wie ein Elefant eine Kollektion von Ming-Vasen, dafür gibt’s in der Vergangenheit genügend Beispiele. Erinnert sich noch jemand an Oddpost? Das war mal ein ganz smarter E-Mail-Service, aber der liegt mittlerweile unter tausend Yahoo-Feature-Trümmern begraben. Vielleicht sollte man sich schon mal nach Alternativen für del.icio.us umtun.

Die Zimperlichkeit von Old-School-Nutzern ist aber nichts Neues, und bei Yahoo! sollte man auch mal darauf achten, wieviele „Pros“ (also zahlende Kunden) unter den schimpfenden Kritikern sind. Also hätte man vielleicht doch eine etwas bessere Kommunikation veranstalten können als bloß eine lapidare E-Mail mit dem Tenor „Take it or leave it“ zu schicken, und die Aufräumarbeit dann einer einsamen Sachbearbeiterin überlassen, die den Zorn des Forums schultern muss. Und die berechtigten Fragen: Wie sieht das jetzt mit dem Copyright aus? Welche AGBs gelten? Yahoo-Konten verschwinden schon mal spurlos, wenn sie lange nicht genutzt werden – was bedeutet das für’s Flickr-Konto? Usw.

Ich bin ja kein Hardcore-Flickrianer, mir ist es auch relativ egal, ob der Service so cool ist wie Trainingsanzug meines Hausmeisters. Ich fand’s bisher nur ganz praktisch, ein paar Bilder da ablegen und andern zeigen zu können. (Und in meine Blogs und Wikis zu ziehen.) Das kann ich aber, wenn’s sein muss, auch anderswo. (Wie ist eigentlich 23 so?)

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