… oder Dead Man Walking: Das Gasthaus Zur Post ist das letzte Gebäude, das übrig geblieben ist vom Barmer Viertel. Die Kölner Messe expandiert ringsherum, und in die alten Messehallen wird bald RTL ziehen: Da müssen Parkplätze her und dafür mußte das Wohnviertel weichen. Bei Google Maps kann man es noch schön sehen: Gutbürgerliche Wohnhäuser, Grünanlagen und Bäume dazwischen, alles könnte ganz gemütlich aussehen, wäre da nicht der Bahndamm direkt neben dran. Ohnehin fällt einem beim Rauszoomen auf, dass das Viertel auch vor seinem Ende schon etwas Anachronistisches hatte: Ein kleines gallisches Dorf, eingequetscht zwischen Gleisen hier, Messehallen da und drüben noch Baustellen für Hotels und weitere Messehallen.
Aber wie gesagt, das Viertel gibt es jetzt nicht mehr, nur noch die Post. Die Wirtsfamilie wollte sich nicht aus ihrem Pachtvertrag rauskaufen lassen, der läuft schließlich noch ins nächste Jahr. Die Stammgäste sind längst weg, dafür gibt es Mittagstisch für die Bauarbeiter. Einige von ihnen werden vielleicht auch Hand anlegen, wenn endgültig die letzte Stunde der Post gekommen hat. Das Barmer Viertel wird man sich dann noch eine Zeit lang bei Google anschauen können, und ein paar Websites erzählen noch die Geschichten vom Ende. Aber von denen, die ihr Auto auf dem neuen Parkplatz abstellen, wird die kaum jemand gelesen haben.
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