Morning. It has snowed terribly all night, and is vengeance cold. I am not yet up, but cannot write long; my hands will freeze. „Is there a good fire, Patrick?“ „Yes, sir.“ „Then I’ll rise; come, take away the candle.“ You must know I write on the dark side of my bed-chamber, and am forced to have a candle till I rise, for the bed stands between me and the window, and I keep the curtains shut this cold weather. So pray let me rise; and Patrick, here, take away the candle.
Von 1710 bis 1713 schrieb Jonathan Swift seine tagebuchartigen Briefe an Esther Johnson. Journal To Stella nannte der posthume Herausgeber die Briefsammlung, nach einem Kosenamen, den Swift jedoch erst später für seine Freundin und Vertraute gebrauchte. Sei’s drum, das Journal gehört sicher zu den bewegendsten Dichterkorrespondenzen, nicht nur weil Swift vis à vis dieser privilegierten Leserin den vetraulichsten Plauderton anschlägt. Und natürlich auch deshalb, weil über der Beziehung zwischen Swift und Johnson ein romantisches Mysterium schwebt: Waren sie Verliebte oder Vertraute? Ist die verspielte Naivität der Texte nun Koketterie oder Stilgriff? Amouröse Pädagogik, wie in Kleists Briefen an Wilhelmine, oder satirische Spielerei? Jedenfalls kann man das Wachsen dieser Korrespondenz seit einiger Zeit in einem Blog verfolgen, der tagesgetreu Swifts Einträgen folgt. Der 21. Januar 1710 war ein unangenehmer Tag:
At night. We are now here in high frost and snow, the largest fire can hardly keep us warm. It is very ugly walking; a baker’s boy broke his thigh yesterday. I walk slow, make short steps, and never tread on my heel. ‚Tis a good proverb the Devonshire people have:
„Walk fast in snow,
In frost walk slow;
And still as you go,
Tread on your toe.
When frost and snow are both together,
Sit by the fire, and spare shoe-leather.“
(Via.)
Weltliteratur in Form eines Blogs zu publizieren, bietet sich natürlich da an, wo man es mit Textsorten zu tun hat, die ebenfalls einer chronologischen Struktur folgen – Tagebücher, Reiseberichte, Korrespondenzen. Hier sind noch zwei ältere Beispiele: Das Tagebuch von Samuel Pepys erscheint schon seit längerem, dann kenne ich noch die Curiosities of Literature von Isaac D’Israeli (herausgegeben von Mr. H, dem wir auch das leider eingestellte Giornale Nuovo verdanken) sind bereits abgeschlossen.
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