Bei den glatten Straßen heute morgen war’s kein Vergnügen, mit dem Fahrrad durch den Kölner Straßenverkehr zu jonglieren. Es kam wie’s kommen musste: An einer besonders harmlosen Ecke lag ich plötzlich unter dem Motor eines Lkws der Stadtwerke. Das Ding stand glücklicherweise, aber bis ich es dauerte eine panische Sekunde lang, bis ich das gemerkt hatte.
Insofern kann ich den Charme dieses Vorschlags zur Guerilla-Verkehrsplanung nachvollziehen: Wenn Kommunen kein Geld in die Hand nehmen wollen, um einen Radweg anzulegen, warum nicht einfach ad hoc einen ausleuchten und die Autos auf Abstand halten? Die Idee der Designer Evan Gant und Alex Tee: Laser-Lämpchen am Rahmen leuchten den Weg, und das Fahrrad-Icon soll wohl noch zusätzlich darauf hinweisen, dass man da einen Radler vor sich hat und nicht etwa nur den Reflex der Laufschrift eines Geschäfts am Straßenrand.
Der Radfahrer auf dem Bild beruft sich dann aber doch vielleicht ein bisschen zu selbstverständlich auf die Evidenz seiner Guerrilla-Verkehrsplanung – kein Licht, kein Helm, dunkle Kleidung, kann man nur hoffen, dass da von hinten nicht plötzlich ein Autofahrer mit Rot-Grün-Blindheit aufrauscht.
Aber warum die Idee nur auf Radwege beschränken? Claim your own space! Virtuelle Bürgersteige für Fußgänger und Jogger! „Sprechen Sie mich bitte nicht an“-Lichtschranken fürs Wartezimmer und fürs Schlangestehen! Ad-Hoc-Fluchtlicht in öffentlichen Parks und Anlagen!
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