Noch eine architektonische Spezialität aus Duisburg: Dies ist das H2 Office, ein von BRT entworfener Bürokomplex am Innenhafen. Ein Gebäude mit „‚Flagship‘ Charakter“, heißt es, in einem Areal, das selbst Flaggschiff und Aushängeschild für zukunftsweisende Stadterneuerung sein soll.
Den Schiff-Charakter hat man bei diesem Gebäude jedenfalls sehr wörtlich genommen. Die Form des Gebäudes soll an die „Eleganz eines Katamarans“ erinnern. An einem trüben Januartag wie heute muss man allerdings eher eine gewisse Ähnlichkeit mit der Klobigkeit britischer Weltkrieg-I-Panzer, die sich mit grimmiger Entschlossenheit durch den Schneematsch der Normandie wühlen, konstatieren.
(Was so aussieht wie die Ketten der Tanks, ist allerdings nicht die Schauseite des Gebäudes. Aber auch die Front zur Wasserfläche hin ist merkwürdig nach innen gebogen, als sollte der Panzer/Katamaran den Hafen so schnell wie möglich verlassen.)
Überhaupt macht der gesamte Innenhafen an so einem Tag eher den Eindruck eines verlassenen architektonischen Themenparks. Ein beliebiges, nicht wirklich kontextualisiertes Nebeneinanderstellen von Schauobjekten. Schlechtes Wetter ist überall eklig, aber hier wirkt es besonders deprimierend, gerade weil die glamouröse Strahlkraft der Stararchitekturen so unabdingbar einkalkuliert ist. Im gedämpften Licht wirken die pompösen Statements so alltäglich wie ungeschminkte Schauspieler.
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