Die Emscherinsel ist eine Insel, die man als solche kaum wahrnimmt. Eigentlich handelt es sich nur um einen schmalen Streifen Land zwischen Rhein-Herne-Kanal und Emscher. Beide Gewässer kreuzen sich bei Castrop-Rauxel und fließen von dort aus nahezu parallel Richtung Rhein, bis sich ihre Wege in Oberhausen, nahe der Neuen Mitte, trennen. Dazwischen liegt ein 34 Kilometer langes, an manchen Stellen aber nur wenige Meter breites Gebiet.
Diese künstliche Insel ist eine beiläufig entstandene Landschaft, eingezwängt zwischen einem industriell genutzten Verkehrsweg und einem zum Abwasserkanal degradierten Flüsschen. Lange war sie nur eine Art Niemandsland, oder besser: eine Aneinanderreihung von Niemandsländern in den Randgebieten der umliegenden Städte. Zwischenräume im wörtlichen Sinn. Wenn dieses Gebilde nun zur Insel erhoben, also eine räumliche Geschlossenheit vorgegeben wird, soll das modellhaft auch fürs Ruhrgebiet insgesamt stehen: Was durch strukturelle Notwendigkeiten entstand, wird nun gleichsam naturalisiert und als grüne Klammer über kommunale Grenzen hinweg angelegt. Das Bild von der Insel suggeriert außerdem ein wenig postindustrielle Idylle, ähnlich wie die Bergehalden nun als künstliches Mittelgebirge reklamiert werden.
Diese Neudefinition einer Insellandschaft findet ihren Ausdruck in zahlreichen Aktivitäten, vor allem dem umfangreichen Umbau der Emscher. Schon seit den 90ern wird der Fluss zunehmend von seiner Funktion als „Kloake des Ruhrgebiets“ entlastet, was aber – wie man hier und da auch noch riechen kann – nur schrittweise geschieht. An einigen Abschnitten haben bereits Renaturierungsmaßnahmen begonnen, und irgendwann – so die Vision – soll die Emscher, die sich jetzt noch zwischen hohen Deichen durch ein enges Betonbett quälen muss, wieder behaglich durch idyllische Landschaften fließen. Einige Parks und Grünflächen, Rad- und Spazierwege wurden schon angelegt oder saniert, und mit der Insel-Tour wurde kürzlich eine eigene Wanderroute erstellt, die die Insel als verbindenden Landschaftsraum erschließen soll. Und dann gibt es, aus Anlass des Kulturhauptstadtjahres, noch das Projekt Emscherkunst, das all diesen Aktivitäten eine künstlerische Plattform bieten soll.
Die Aktion macht die Insel zum Freiluftmuseum: In sechs „Ausstellungsräumen“ werden landschaftsgärtnerische, architektonische und künstlerische Arbeiten gezeigt, die sich mit dem Umfeld und seiner Geschichte auseinandersetzen. Die Emscherkunst gilt als eines der Leitprojekte der Ruhr.2010, und man hat sich entsprechend große Mühe gegeben, ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Es gibt eine Fülle von Informationsmaterialien zur Strecke, mehrere Anlaufstellen mit Fahrradverleihen. und als Merchandising-Artikel werden u.a. Regen-Capes und Picknickdecken verkauft. Mit der praktischen Umsetzung hat es allerdings doch gehapert, denn obwohl sich das Projekt langsam seinem Ende nähert, sind einige Exponate immer noch nicht fertiggestellt. Offiziell gibt man dem langen Winter und dem schlechten Wetter die Schuld: Dadurch habe sich vor allem bei den landschaftlich aufwändigeren Exponaten der Baubeginn verzögert. In einigen Fällen scheint man aber auch ganz profan die Dauer der Genehmigungsverfahren falsch eingeschätzt zu haben. So konnten die Arbeiten am Monument for a forgotten future von Olaf Nicolai und Douglas Gordon erst vor kurzem beginnen, und Tobias Rehbergers Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen wird vermutlich sogar erst im nächsten Jahr fertig.
Gebaut wird auch noch im zukünftigen BernePark, einem ehemaligen Klärwerk im Süden Bottrops, das von Piet Oudolf und Gross.Max zu einem Landschaftspark umgestaltet wird. Dort gibt es immerhin schon Installationen von Mischa Kuball und Lawrence Weiner zu sehen. Die Umgestaltung des ehemaligen Klärwerks Herne ist ebenfalls noch nicht ganz abgeschlossen, die von Silke Wagner gestaltete Außenwand des Faulturms und eine Video-Installation von M+M im Inneren des Gebäudes kann man aber schon betrachten. Momentan hofft man darauf, dass die einzelnen Exponate, von Rehbergers Brücke abgesehen, wenigstens bis zur Finissage fertig werden – vielleicht wurde das Projekt auch deshalb bis zum 18. September verlängert.
Der Weg entlang des Kanals lohnt sich dennoch, allein deshalb, weil die Insel – ob man sie nun als geschlossenen Landschaftsraum betrachtet oder nicht – eine bemerkenswerte Vielfalt und Heterogenität urbaner Räume verknüpft. Ich würde deshalb auch durchaus empfehlen, zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren: Über die gut ausgeschilderte Route der Insel-Tour lassen sich die meisten Stationen der Emscherkunst leicht erreichen, aber auch einige der interessantesten Orte auf und neben der Insel ansteuern. Einige der Exponate werden auch nach dem offiziellen Ende stehen bleiben, so dass sich die Tour auch noch in den nächsten Jahren anbietet.
Etwas kurios ist übrigens, dass der Rhein-Herne-Kanal zeitgleich noch Schauplatz eines weiteren Ruhr.2010-Projekts ist, das Kulturkanal heißt und u.a. einigen Künstlern die Möglichkeit bot, „ein künstlerisches Leitsystem entlang des Kanals zu gestalten“, das heißt konkret: Einige der Hinweistafeln zu gestalten, die sich dort befinden. Auf der Insel-Tour kommt man zwangsläufig an ein paar dieser Tafeln vorbei. Beide Projekte laufen etwas unverbunden nebeneinander her und scheinen nicht viel miteinander zu tun haben zu wollen – es gibt im Besucherzentrum der Emscherkunst zum Beispiel kein Informationsmaterial zum Kulturkanal -, als gäbe es da eine Art Konkurrenz.
Wie dem auch sei: Nachfolgend ein paar Details zu den Arbeiten, die es auf der Emscherkunst zu sehen gibt. Der Einfachheit sind sie hier in der Reihenfolge der Ausstellungsräume aufgelistet (allerdings umgekehrt zur offiziellen Zählung, weil ich die Route auch in der Gegenrichtung abgefahren habe). Freundlicherweise haben die Veranstalter der Emscherkunst auch GPS-Daten zur Strecke bereit gestellt, die man auf der Website herunterladen kann. Beim Regionalverband Ruhr gibt es außerdem gratis einen Faltplan zur Insel-Tour, auf dem die Kunststationen ebenfalls eingezeichnet sind.
Ausstellungsraum 8
Die erste Station der Emscherkunst befindet sich in Oberhausen am Kaisergarten. Der ist vom Bahnhof aus schnell zu erreichen, am benachbarten Schloss als auch am Niederrhein-Stadion auf der anderen Kanalseite gibt es ausreichend Parkplätze, am Stadion befindet sich auch ein Fahrradverleih. Zu sehen gibt es aber bisher nur eine Baustelle, denn vom einzigen Exponat, Tobias Rehbergers Brücke mit dem Namen Slinky springs to fame, stehen, wie gesagt, bisher nur die Rampen. Den fertigen Zustand lassen die aufgestellten Baustellenschilder leider nur erahnen. Der Brückenname ist übrigens eine Anspielung auf die Slinkys, diese mechanischen Schraubenfederspielzeuge, die ich als Kind ganz lustig fand, wenn man sie eine Treppe hinunterlaufen liess, aber auch schnell langweilig, weil man nicht viel mehr Lustiges damit machen konnte als sie eine Treppe hinunterlaufen zu lassen. Vielleicht hat Rehberger ja etwas mehr Fantasie als ich. Die Baustellenschilder machen die Brücke zum Teil eines „EmscherErlebnisses Oberhausen“, aber bei solchen Formulierungen denke ich immer, dass Adolf Loos, würde er heute leben, vermutlich ein Buch schröbe über Event und Verbrechen.
Ausstellungsraum 7
Der siebte Ausstellungsraum befindet sich im Bottroper Stadtteil Ebel, einer der wenigen Siedlungen auf der Emscherinsel. Auch dieser Raum ist bislang nur eine Baustelle: Hier soll sich einmal, auf dem Gelände eines ehemaligen Klärwerks, der BernePark befinden. Ein paar Schautafeln zeigen, wie der Park einmal aussehen soll: So werden die früheren Klärbecken in den Garten einbezogen, und das nette Verwaltungsgebäude mit seiner schönen Fensterfront bleibt ebenfalls erhalten, außerdem soll hier ein Parkhotel entstehen, das Kanalrohre als Hotelzimmer vermietet (kein Witz). Mischa Kuballas Lichtinstallation ist nur nachts zu sehen, deswegen kann ich nichts dazu sagen, Lawrence Weiners Installation Catch As Catch Can ist eher ein routinierter Weinerismus und nicht unbedingt eine seiner markantesten Arbeiten.
Ausstellungsraum 6
Hier befindet sich das vielleicht spektakulärste und (zumindest in meinen Augen) gelungenste Stück der Ausstellung, die Emscher Community Gardens von Marjetica Potrč und dem niederländischen Architekturbüro Ooze. Dabei handelt es sich um eine grandiose oberirdische Wasseraufbereitungsanlage, die Emscher-, Kanal- und Regenwasser nutzt, um einen kleinen Blumen- und Gemüsegarten zu kultivieren und eine öffentliche Toilette zu betreiben, zugleich in der Gestaltung auf die Geographie des Ortes ebenso anspielt wie dessen prekären Charakter, aber auch die Bastellaune und das Improvisationsgeschick der Schrebergärtner in der Nachbarschaft. Ein buchstäblich übergreifender und gelungener Versuch, für die Auseinandersetzung mit einem Ort ein paar neue und originelle Formen zu finden.
Das ist auch der (ebenfalls niederländischen) Gruppe Observatorium gelungen, die am Rande einer wunderschönen verwilderten Wiese eine Holzbrücke mit Übernachtungsmöglichkeit aufgebaut hat. Eine Brücke in Wartestellung, denn durch diese Wiese soll in einigen Jahren wieder die renaturierte Emscher fließen. Eher klassische Formen der Auseinandersetzung mit Ort und Geschichte finden sich zwischen diesen beiden Großarbeiten, bei Rita McBrides schickem Obelisk aus Karbon und Ayşe Erkmens Goldkrönchen für den alten Kohlebunker an der Schurenbachhalde.
Zwischen Obelisk und Turm steht auch eines der Fernrohre von Jeppe Hein. Acht Stück hat er davon über die Emscherinsel verteilt, für jeden Ausstellungsraum eines (ich habe allerdings nur drei gefunden). Sie sehen in etwa so aus wie die klassischen Fernrohre mit Münzeinwurf, die man an nahezu jedem touristischen Aussichtspunkt findet, zeigen aber keine reale Ansicht, sondern Connecting Views, also eher überraschende, verblüffende oder verbindende Blicke auf den Ort, an dem man sich gerade findet. Hier ist es ein retouchiertes Bild, auf dem Richard Serras Bramme für das Ruhrgebiet, die sich oben auf der benachbarten Schurenbachhalde befindet, direkt neben der weniger bekannten und versteckt im Gebüsch liegenden Schwelle von Raimund Kummer zu sehen ist. Zusammen mit den beiden Arbeiten von Erkmen und McBride entsteht somit ein kleiner Skulpturenpark im Kopf.
Einige Meter weiter erreicht man das Gelände des Nordsternparks, wo ein Besucherzentrum für die Emscherkunst eingerichtet wurde: Hier gibt’s ein kleines Café inklusive Merchandising-Kiosk, und Fahrräder werden auch verliehen (oder können abgegeben werden, falls man die Tour beenden möchte). Ganz in der Nähe trifft man meist auch auf das Walking House der dänischen Gruppe N55, eine ganz amüsante wandelnde Bienenwabe, die mich – ich kann nicht genau sagen warum – an Kinderfilme aus dem Ostblock erinnert hat.
Ausstellungsraum 5
Der fünfte Ausstellungsraum befindet sich auf der sogenannten „Wilden Insel“, quasi eine Insel in der Insel mit einem halbverwilderten Wäldchen. Dort wird zur Zeit eine Aussichtsplattform angelegt, die Ausblicke auf Kanal, Schleuse, Emscher und Raffinerien ermöglicht, und demnächst soll hier auch das erwähnte Monument for a forgotten future stehen, die „originalgetreue und maßstabsgerechte Kopie einer Bergformation aus dem Nationalpark Joshua Tree“, beschallt durch einen von Mogwai eigens komponierten „Song For The Emscher“. Der künstliche Berg auf der künstlich entstandenen Insel ist möglicherweise als ironischer Kommentar auf die Sehnsucht der Städte nach marketingtauglichen Ikonen gedacht, aber noch ist er vor allem Baustelle und somit eher ein Monument für den langen Atem, den man für die Umsetzung solcher Projekte braucht. Solange es ihn noch nicht gibt, sollte man an der Baustelle vorbei einen Rundweg durch den Wald nehmen und dabei auf dieses überraschende Beispiel anonymer Landscape Art achten, das man unvermittelt neben dem Weg entdecken kann. Oder auf den leicht süßlichen Benzingeruch, der von den BP-Raffinerien herüberweht: Duftendes Zeugnis einer Zukunft, die nicht wirklich vorübergehen will.
Ausstellungsraum 4
Wo der Ausstellungsraum 4 genau liegt, ist nicht so einfach auszumachen. Laut offizieller Streckenkarte umfasst er die Arbeiten von Monika Bonvicini, N55 und Stephan Huber. Bonvicinis Werk ist auch nicht zu übersehen: Die großen Lettern des Schriftzugs Satisfy Me befinden sich am Südhang der Mülldeponie Emscherbruch, direkt an der Route der Inseltour. Das Walking House von N55 ist aber – siehe oben – im Nordsternpark unterwegs und Stephan Hubers Kasperltheater habe ich nicht gefunden, wobei es laut Website ohnehin „an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet aufgeführt“ werden soll. Möglicherweise ist Ausstellungsraum 4 also nur als fiktiver Raum gedacht, oder als nomadisierendes Territorium, das an jedem anderen Ort andocken kann.
Durchqueren wir also diesen phantomhaften Raum, vorbei unter anderem an der Haldenlandschaft in Herten, der früheren Zeche Unser Fritz (heute ein Kunstzentrum) und dem beeindruckenden Kraftwerk Baukau, und begeben wir uns zu
Ausstellungsraum 3
Hier wird auch noch gearbeitet, nämlich rund um den ehemaligen Faulturm des Klärwerks Herne. Der Turm selbst ist aber schon von innen und außen zu besichtigen: Außen hat Silke Wagner ein großes Fliesenmosaik zu Bergarbeiterprotesten im Ruhrgebiet angebracht, das mir mit seiner unsentimentalen Nostalgie für eine politisierte Gesellschaft ganz gut gefallen hat. Im Inneren des Turms gibt es Schlagende Wetter, eine Videoinstallation des Duos M+M, die ganz beeindruckend wirkt, zumal man über einen abenteuerlichen Irrgarten aus Baugerüsten ins Zentrum des Geschehens klettern muss und die hallige Akustik des Betonbaus ein Übriges tut. Mir waren die Video-Clips zu deutlich nach den Manierismen des neueren deutschen Autorenkinos gestylt und wirkten auf Dauer etwas selbstgefällig und öde.
Unweit von der Kläranlage, am Recklinghauser Stadthafen, hat die Kunstakademie Münster ein Goldenes Dorf errichten lassen, eine Art temporäre Kunstkommune. Dort kann man einige Arbeiten von Studenten der Akademie zu sehen, außerdem die Studenten selbst, die hier nämlich den Dialog mit der Öffentlichkeit suchen. Es gibt durchaus einige spannende Dinge zu sehen, und die Atmosphäre des Dorfs erinnert – wenigstens bei anständigem Wetter – an ein aufgeschlossenes und aufgekratztes Pfadfinderlager. Man kann sich hier also ruhig etwas Zeit lassen, zumal sich der Hafen auch für eine Pause anbietet.
Ausstellungsraum 2
Der zweite Ausstellungsraum befindet sich am sogenannten Herner Meer, dem verbreiterten Kanalbecken vor der Schleuse Herne-Ost. Hier sollte man die Route der Insel-Tour auch verlassen und die Schleuse überqueren, denn die Emscherkunst-Exponate befinden sich allesamt auf der Südseite des Miniatur-Meers, während der Wanderweg auf der Nordseite entlang läuft. Bogomir Eckers Skulptur reemrenreh befindet sich am Ende einer langen Mole und sieht ein bisschen aus wie ein Lotsensignal, über dessen Gestaltung sich Picasso und De Chirico in die Wolle gekriegt haben. Ganz hübsch. aber so was findet sich heutzutage auch vor aufgeschlossenen Kreissparkassen. Bülent Kullukcus Klanginstallation zur Skulptur habe ich nur teilweise hören können, aber es mischte sich ganz hübsch mit dem Gekreisch einiger Jungs, die an der Mole badeten.
Am südlichen Uferrand des Herner Meers verbirgt sich Mark Dions Gesellschaft der Amateur-Ornithologen, neben den Arbeiten von Ooze und Observatorium eins meiner Lieblingsexponate hier. Erinnerte mich ein bisschen an die britische Science-Fiction-Serie Dr. Who: Außen Raumschiff, innen das Tohuwabohu eines edwardianischen Professors, mit einer Vielzahl liebevoll zusammengetragener Materialien rund um Vogelkunde, von Büchern über vollgestopfte Karteikästen bis hin zu allem möglichen Nippes aus Glas, Porzellan und Plastik. (Und zwischendrin gibt es auch einige Überraschungen, wie etwa ein Aktfoto mit der Aufschrift „Strandnymphen“ zwischen den Kunstdrucken mit Vogelmotiven – schließlich ist Birdwatching auch nur eine Art von Voyeurismus.)
Ausstellungsraum 1
Hinter dem Herner Meer beginnt der idyllischste Abschnitt der Insel: kleine Wäldchen, Felder und Wiesen, dörfliche Siedlungen und Bauernhöfe – an einigen Stellen könnte man fast vergessen, sich in einer vornehmlich industriell geprägten Landschaft zu befinden. Hier hat Tadashi Kawamata einen Aussichtsturm errichten lassen, von dem man in den nächsten Jahren die Auferstehung der Emscher beobachten kann. Der Turm wirkt von außen eher wie ein Bretterverschlag als wie ein stabiles Gebilde, und das passt auch zur Fragilität und zur Vorläufigkeit der Landschaft, die man von hier aus betrachten kann.
Nur wenige Meter entfernt liegt das Wasserkreuz von Emscher und Rhein-Herne-Kanal, und damit der Anfangspunkt der Emscherinsel. Momentan ist das Kreuz eine Großbaustelle: Die Emscher bekommt einen neuen Durchlass, um unter dem Kanal hindurch fließen zu können, außerdem wird sie aus ihrem Betonkorsett befreit. Es gibt eine Aussichtsterasse, von der aus die Bauarbeiten beobachtet werden können. Ansonsten ist es von hier aus auch nicht mehr weit zum Bahnhof Castrop-Rauxel, wo man die Tour über die Emscherinsel beenden kann.
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