Eine lange Runde durch den Königsforst, vorbei an einigen besonderen Orten der Erinnerung.
Für die meisten Kölner ist der Königsforst in erster Linie ein schönes Naherholungsgebiet. Aber der Wald hat auch eine bewegte Geschichte: Hier wurden Bergbau und Landwirtschaft getrieben, Parforcejagden und Manöver veranstaltet, Handels- und Pilgerkarawanen zogen durchs Gelände. Um die Spuren früherer Zeiten zu erkennen, muss man allerdings genau hinsehen: Viel ist nicht mehr übrig, und das, was es noch gibt, ist bisweilen im Dickicht des Waldes verborgen.
Der Königsforst ist auch ein Ort der Erinnerung: An einigen Plätzen im Wald haben Menschen Gedenkmonumente unterschiedlichster Art hinterlassen, als Zeugnisse für verstorbene Freunde oder Verwandte oder als Dokumentation von Gegebenheiten oder Ereignissen, die nicht vergessen werden sollten. Man kann alle diese Monumente im Rahmen einer langen, dafür ausgesprochen abwechslungsreichen Wanderung erreichen, und erlebt dabei auch einiges von der landschaftlichen Vielfalt des Waldes.
Startpunkt ist die legendäre Schmitze Bud in Rath: Eine Kult-Adresse vor allem für die zahlreichen Radsportler, die von hier aus zu ihren Touren durchs Bergische starten oder das Zielwasser zum glücklichen Abschluss trinken. Das Büdchen war zwischenzeitlich mal geschlossen, hat aber seit einiger Zeit wieder geöffnet. Parkplätze gibt es hier genug, und die Endhaltestelle der Linie 9 (Königsforst) liegt gleich nebenan.
Die ersten Gedenkstätten finden sich gleich am Eingang des Waldes, und es sind mit weitem Abstand die ältesten auf dieser Tour: Stufen führen links hoch ins Gehölz und man steht inmitten eines Feldes von Hügelgräbern aus der frühen Eisenzeit, d.h. aus dem 6./7. Jahrhundert v. Chr. Die Grabhügel sind zugegebenermaßen stark beschädigt – wozu auch systematische Ausgrabungen vor 50 Jahren beigetragen haben – und für den oberflächlichen Blick kaum als künstliche Erhebungen zu erkennen. Eine Tafel weist eigens darauf hin, dass die Fundstücke, die hier ausgegraben wurden, ins Römisch-Germanische Museum verbracht wurden – soll ja niemand auf die Idee kommen, selbst noch mal nachzuforschen. Man kann trotzdem erahnen, dass es sich um eine Begräbnisstätte von beachtlicher Größe gehandelt haben muss. Es wird vermutet, dass das Feld an die 200 Gräber umfasst haben könnte, von denen gut 50 noch identifiziert werden konnten. Woraus sich wiederum schließen lässt, dass es in der Gegend damals schon einige Besiedlung gegeben haben muss.
(Ein weiteres, allerdings ebenfalls kaum noch auszumachendes Gräberfeld befindet sich übrigens ein kleines Stückchen weiter südöstlich zwischen Rennweg und Wolfsweg, etwas oberhalb der Rösrather Straße.)
Ein kleiner Pfad schlängelt sich durch die Grabhügel nach Osten und trifft nach wenigen Metern auf den sogenannten Schieferhauweg: Ein breiter Reit- und Forstweg, dem wir nach Norden folgen. Nach etwa einem Kilometer, an einer Kreuzung von insgesamt fünf Wegen, verlassen wir den Hauweg und gehen schräg rechts in nordöstliche Richtung auf dem Weg „A2“, allerdings nur bis zur nächsten Gabelung, wo wir geradeaus einem unmarkierten Pfad folgen. „Bergmannspfad“ heißt diese Route, natürlich nicht ohne Grund: Sie führt tatsächlich durch ehemaliges Grubengelände. Auch davon ist allerdings nicht mehr viel zu sehen – etwa anderthalb Kilometer nach dem Abzweig kann man im Gelände links vom Weg ein paar Halden und Pingen der ehemaligen Grube Copernicus ausmachen. Dafür schlängelt sich der Pfad ganz beschaulich durchs Gelände, überquert den asphaltierten Rennweg, auf dem die Herzöge von Berg ihre Hetzjagden veranstaltet haben sollen und erreicht schließlich am Wolfsweg die Kölner Stadtgrenze.
Die Asphaltdecke des Rennwegs wurde in der Zeit des Nationalsozialismus erstmals aufgetragen. Der Königsforst wurde in den Dreißiger Jahren zum militärischen Sperrgebiet erklärt und man legte zahlreiche Munitionsbunker im Waldgebiet an, um den nahegelegenen Fliegerhorst Ostheim zu versorgen.
Am Rennweg halten wir uns links, laufen also genau auf der Grenze entlang, und erreichen nach ein paar Metern den „Monte Troodelöh“, den höchsten Punkt Kölns mit 118 Metern. Auch ihn ziert seit einigen Jahren ein Gedenkstein inklusive Gipfelbuch und Bank. Besonders beeindruckend ist der Punkt eingestandenermaßen nicht, es ist ja nicht einmal wirklich ein Gipfel – auf der rechten Seite des Wegs, auf Bergisch Gladbacher Gemeindegebiet, geht der Hang noch einige Meter weiter nach oben – aber diese Art von Kuriosa, zusammen mit der Geschichte der „Erstbesteigung“ und der schunkelaffinen Bennenung passen natürlich ganz gut zur Kölner Humorigkeit. (Über die Details kann man sich auf der bergeigenen Website schlau machen.)
Wir folgen dem Wolfsweg weiter nach Norden, orientieren uns dabei zunächst an den Markierungen des Kölnpfades (o). Nach einem kurzen Stück stoßen wir an einer Kreuzung erstmals auf das Muschelsymbol des Jakobsweges, den wir jedoch an der unmittelbar darauffolgenden Gabelung sofort wieder verlassen: Wir nehmen den links abzweigenden Viehweg und gehen nordwärts auf das deutlich vernehmbare Rauschen der A4 zu. Kurz vor der Autobahn geht es an einer Wegkreuzung rechts, und nach ein paar Schritten weist uns ein kleines Schild auf die nächste Gedenkstätte hin: Das Waldgrab des Hubert Josef Hausmann und seiner zwei Doggen Nothung und Frohwalt, seltener Fall eines privaten Grabs außerhalb öffentlicher Friedhöfe.
Hausmann war, heißt es, ein reicher Kölner Sonderling, der den Umgang mit anderen Menschen mied, dafür um so lieber mit seinen Hunden durch den Königsforst spazierte, zumal ihm ein ansehnlicher Teil des Waldes selbst gehörte. Außerdem war er, wie den Namen seiner Doggen unschwer anzumerken ist, ein Wagner-Fan und Gründer einer Stiftung, die sich der Förderung junger Musiker verschrieb. Die Stiftung vermachte er zusammen mit einem beachtlichen Vermögen an Geld und Immobilien der Stadt Köln, unter der Auflage, dass die Stadt die Pflege seines Grabes übernehme. Das tut sie bis heute: Obwohl sich das Grab auf Bergisch Gladbacher Gemeindegebiet befindet, wird es vom Kölner Friedhofsamt in Stand gehalten. (Mehr über Hausmann in diesem Zeitungsartikel.)
In der Kölner Innenstadt gibt es übrigens eine weitere Erinnerung an Hausmann: Am Haus Dasselstraße 45 befindet sich eine Bronzetafel mit seinem Namen, auf der auch die Doggen abgebildet sind. Mit der Beschaulichkeit, die Hausmann früher im Königsforst gefunden haben mag, ist es allerdings nicht mehr weit her: Direkt hinter dem Grab rauscht die A4 vorbei.
Wir laufen von Hausmanns Grab weiter nach Osten, auf einem Weg übrigens, auf dem in den Dreißiger und Vierziger Jahren ein Güterzug verkehrte, der Munition aus dem Forst zum Fliegerhorst Ostheim transportierte Die Autobahn verläuft hier weitgehend parallel zu einer alten Handels- und Pilgerroute: Dem sogenannten Brüderweg, auf den wir ein paar Meter östlich der Waldgrabstätte stoßen und dem wir von hier ab weiter gen Osten folgen. Die Pilgertradition ist seit einiger Zeit entlang des Wegs wieder erkennbar: An der Jakobsmuschel zum Beispiel, die uns hier wieder als Wegmarkierung dient, außerdem führt hier der Elisabethpfad von Köln nach Marburg.
Woher der Name Brüderweg kommt, ist nicht ganz geklärt: Möglicherweise ist damit auf die Kölner Klöster und Stifte, die hier begütert waren. Vielleicht ist Brüderweg aber auch nur die korrumpierte Form eines schlichteren Namens wie „breiter Weg“ oder „Brücker Weg“ (nach dem östlichsten Kölner Stadtteil). Eine populäre Legende verbindet den Namen allerdings mit einem Ereignis, das mit dem nächsten Gedenkstein an der Strecke zu tun hat: Dem sogenannten Sühnekreuz.
Dabei handelt es sich um ein schlichtes, nicht besonders großes Steinkreuz mit auffälliger Beschriftung. Der Text besagt sinngemäß, das an dieser Stelle am 21. Dezember des Jahres 1536 ein Mann namens Dirrich Rütger, Junker zu Drolshagen, ermordet worden sei. Sühne- oder Mordkreuze dieser Art wurden in der Regel nicht nur aufgestellt, um an eine Untat zu erinnern, sondern sollten auch – wie der Name schon sagt – als Symbol der Sühne oder Aussöhnung fungieren, zumal der Täter oder seine Familie in der Regel die Aufstellung bezahlte. Über den Mord im Königsforst wissen wir, abgesehen vom Datum und dem Namen des Opfers, so gut wie gar nichts, aber die Legende machte daraus eine Fehde unter Brüdern, von der nun auch der Name des Weges stammen soll.
Wir folgen dem Jakobsweg weiter nach Osten: Die Route führt langsam bergauf und wird von mehreren Wegen gekreuzt (von denen man einige auch als Abkürzung nutzen kann, falls Lust oder Kräfte schwinden). Nach etwa drei Kilometern Anstieg erreichen wir eine kleine Schutzhütte, der schräg gegenüber ein weiterer Gedenkstein aufgestellt wurde: „Zum Gedenken an Ferdinand Schwamborn“, steht dort, „dem vorbildlichen Betreuer des Tütberges“.
Der Tütberg ist der höchste Berg des Königsforstes, der Gipfel liegt allerdings noch ein paar Meter entfernt. Schwamborn arbeitete in diesem Teil des Waldes als Forstwart für den Kölner Bankier Carl Theodor Deichmann, dem große Teile des Gebietes rund um den Berg gehörten. Die Deichmanns waren eine der einflussreichsten Bankiersfamilien in Deutschland. Der ehemalige Sitz der Bank, das sogenannte Deichmannhaus, befindet sich in der Kölner Trankgasse 7a, direkt vis à vis von Dom und Hauptbahnhof, und ist auch heute noch ein beeindruckendes Gebäude. (Nebenbei das erste Gebäude, das Köln-Besucher neben dem Dom zu Gesicht bekommen, wenn sie den Hauptbahnhof nach vorne raus verlassen.) Die Bank selbst ging in den Turbulenzen der Weltwirtschaftskrise unter. Deichmann verlor einen großen Teil seines Besitzes und starb 1931, möglicherweise durch Selbstmord (offiziell wurde eine Lungenentzündung als Todesursache angegeben).
Deichmanns Gattin Ada stammte ebenfalls aus dem Kölner Geldadel: Sie war eine geborene von Schnitzler. Ihr Onkel Richard von Schnitzler und ihr Bruder Georg waren maßgeblich am Aufbau der IG Farben beteiligt, auch Adas Vater Paul saß im Aufsichtsrat. Georg von Schnitzler gehörte außerdem zu den Industriellen, die 1933 die Finanzierung von Hitlers Wahlkampf ermöglichten, und hielt dem Regime auch anschließend die Stange. 1948 wurde er im IG-Farben-Prozess als Kriegsverbrecher verurteilt. Adas eigene Kinder fanden sich nach dem Krieg auf der anderen Seite wieder: Hans Deichmann, der in Italien für die IG Farben tätig, knüpfte Kontakte zu Partisanen und Alliierten, seine Schwester Freya war mit Helmuth James von Moltke verheiratet, dem Begründer des Kreisauer Kreises, der 1945 von den Nazis hingerichtet wurde. (Einiges zur Geschichte des Tütberges steht hier.)
Ginge man an dieser Kreuzung nach rechts, käme man direkt zum Forsthaus Tütberg, in dem auch die Deichmanns häufiger weilten. Wir gehen aber weiter geradeaus auf dem Brüderweg, der nun allmählich bergab führt. Nach einem kurzen Stück kann man rechts durch den Wald die Oberfläche eine Sees glitzern sehen: Ein weiteres Bergbaurelikt, nämlich die ehemaligen Klärteiche der Grube Lüderich, die sich ein paar Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Sülztales befand. Die Teiche sind heute streng geschütztes Naturschutzgebiet, das Betreten ist verboten.
Ein paar Meter weiter erreicht man den Buchholzer Hof, den Ada in den Deichmann‘schen Besitz einbrachte. Hier verlassen wir den Brüderweg, gehen oberhalb des Hofes nach rechts und passieren kurz darauf ein abgesperrtes Gelände – die Ostseite des Naturschutzgebietes um die ehemaligen Lüderich-Teiche, das sich von hier aus gut überschauen lässt, und mit etwas Glück kann man auch ein paar Rehe beobachten. Hangaufwärts kann man die Reste des aufgeschütteten Bergematerials erkennen, außerdem hat man von hier aus einen ganz hübschen Fernblick über das Sülztal und Untereschbach zum Bergrücken des Lüderich auf der anderen Seite, wo sich die größte Grube des bergischen Reviers befand.
Wir folgen dem Weg weiter, halten uns an darauffolgenden Gabelungen jeweils rechts, und erreichen kurz hinter einer großen Lichtung den Gipfel des Tütbergs, auf dem sich ein Wasserreservoir befindet. Kurz darauf stoßen wir auf eine Wegekreuzung mit einer Schutzhütte. Links unterhalb lässt sich durch das Dickicht das Forsthaus Tütberg erkennen, das in den Zwanzigern auf Veranlassung der Deichmanns erbaut wurde und heute das einzige private Wohnhaus im Bereich des Königsforsts ist. Einst gab es hier mal eine größere Siedlung, aber bis auf das Forsthaus sind sämtliche Häuser verschwunden, wie auch die anderen Gutshäuser, Weiler und Bauernkaten, die es im Königsforst mal gab.
Wir gehen zur Schutzhütte zurück und nehmen an der Kreuzung den schmalen, auch als Reitweg markierten Weg, der links bergab führt. Die Reiterspur zweigt nach kurzer Zeit links ab, wir halten uns weiter gerade aus. Nach einer Rechtskurve erreichen wir an einer T-Kreuzung einen mit K markierten Wanderweg, dem wir nach links folgen. Wir stoßen auf die Landstraße und folgen der Markierung ein kurzes Stück an der Straße entlang nach links, dann nach rechts in den Wald. Nach etwa 500 m, kurz hinter einem kleinen Teich, zweigt die markierte Route nach rechts ab, wir bleiben aber weiter auf dem breiteren Forstweg geradeaus.
Der Weg steigt leicht an und passiert eine kleine Lichtung. An deren oberen Rand, am Abzweig eines unscheinbaren Forstwegs, findet sich etwas abseits des Weges der geheimnisvollste Gedenkstein: Ein schlicht gehaltener Steinquader mit runden Vertiefungen, auf dem lediglich Initialen und Lebensdaten eingraviert sind. An wen dieser Gedenkstein erinnert und warum er ausgerechnet hier aufgestellt wurde, habe ich bisher nicht herausfinden können. Ist hier jemand zu Tode gekommen? Oder handelt es sich einfach um einen Ort des Gedenkens, an jemand, der wie Hausmann gerne auf diesen Wegen spazieren ging? Ist die ungewöhnliche Form des Steins ein Hinweis auf ein Interesse an zeitgenössischer Kunst? Auch Anfragen bei lokalen Heimatvereinen haben noch nicht weitergeholfen. (Update Juli 2015: Inzwischen hat sich das Rätsel zumindest teilweise gelöst.)
Wir gehen den breiten Weg weiter geradeaus, bis zur Kreuzung des Brück-Forsbacher Weges, wo wir auf den erst kürzlich eingerichteten Bergischen Weg treffen. Wir folgen dem Markierungszeichen (eine schwarze Schlangenlinie auf orangenem Grund) nach rechts und stoßen an der nächsten Kreuzung nicht nur auf Tisch und Bänke, sondern auf einen weiteren Gedenkstein. Dieser hier gilt allerdings nicht einer Person, sondern dem ehemaligen Bahnhof Forsbach. Hier befand sich die Trasse der alten Sülztalbahn, die von Mülheim über Bergisch Gladbach und Bensberg bis nach Lindlar führte. Der Bau dieser Strecke zog sich über mehrere Jahrzehnte hin: Das erste Teilstück von Mühlheim nach Bergisch Gladbach wurde 1868 eröffnet, 1870 Bensberg angeschlossen, 1891 erreichte die Strecke (an Forsbach vorbei) Hoffnungsthal und Immekeppel, 1912 dann schließlich Lindlar. 50 Jahre später war schon wieder Schluß: 1960 wurde der Personenverkehr eingestellt, 1966 der Güterverkehr, die Strecke wurde umgehend abgebaut. Einige Spuren – Bahndämme, Tröge, Brückenbauwerke – sind noch erhalten geblieben, sollen uns aber bei anderer Gelegenheit mal beschäftigen. Für heute reicht der Hinweis, dass man Reste des Forsbacher Bahnhofs noch etwa südlich vom Denkmal, direkt am Wegesrand finden kann.
Wir gehen jedoch auf dem Bergischen Weg weiter nach Westen und erreichen nach etwa 500 Metern bereits die nächste Kreuzung und die nächste Gedenkstätte: Die sogenannte Kaisereiche, ein Monument staatstragenden Gedenkens, wie es für das wilhelminische Zeitalter typisch war. Vor allem in der Zeit Wilhelms II. wurden zahlreiche Monumente und Denkmäler zu Ehren des Kaisertums errichtet, Bäume gepflanzt oder besonders markante Exemplare in Namen des Kaisers umgetauft. So auch hier. Die originale Kaisereiche existiert allerdings nicht mehr, weil sie von französischen Soldaten nach dem Ersten Weltkrieg bei Schießübungen zerstört wurde. Daraufhin wurde einfach eine andere Eiche direkt gegenüber zur Kaisereiche erklärt, und dieser Baum heißt heute noch so.
Wir verlassen hier den Bergischen Weg und gehen nach links, dann an der nächsten Kreuzung (etwa 500 Meter südlich) nach links auf den Steinbruchsweg, der uns am Gipfelpunkt des Großen Steinbergs vorbei führt. Das Areal ist heute dicht bewaldet, aber zu früheren Zeiten soll man vom Steinberg aus einen weiten Blick über die Kölner Bucht gehabt haben. Der Name „Steinbruchsweg“ weist schon darauf hin, dass das Gelände auch gewerblich genutzt wurde, und bei genauem Hinsehen kann man links und rechts vom Weg Spuren davon erkennen.
Kurz bevor die Kreuzung mit dem Wolfsweg (und damit die Gemeindegrenze von Köln und Bergisch Gladbach) erreicht wird, findet sich sehr versteckt im Wald eine Gedenkstätte für einen Waldarbeiter, der hier zu Tode kam. Der Stein ist unscheinbar und im Gehölz kaum auszumachen – man muss sich etwa 100 Meter oberhalb der Kreuzung links in den Wald wagen und nach einer Vertiefung Ausschau halten. Etwas südlich davon, in der Nähe eines Hochstandes, sind im Laub außerdem Treppenstufen und Fundamente zu erkennen – möglicherweise Reste einer militärischen Einrichtung zum Schutz des Fliegerhorstes Ostheim.
Wir kreuzen den Wolfsweg und bleiben geradeaus auf dem Steinbruchsweg, dem wir für die letzten drei Kilometer bis zum Ende unserer Wanderung folgen. Wir kommen wieder an den Hügelgräbern vorbei, dann an einer eher ironischen Gedenktafel an einem der Häuser in der Forsbacher Straße und, schließlich bereits an der Einmündung zur Rösrather Straße, einer Art Denkmal der unbekannten Radfahrer (die sich wohl auf Kollisionskurs befinden). Wenn wir Glück haben, hat die Schmitzebud noch auf, um den langen Gang durch den Königsforst angemessen zu beschließen.
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