Ich gehöre ja noch zur Generation Telekolleg, und natürlich erinnere ich mich immer noch gerne an Les Gammas, die sympathischen Außerirdischen mit der seltsamen Anatomie und dem beharrlichen Insistieren darauf, dass es sie eigentlich nicht gibt: „Les Gammas n’existent pas!“ Damals habe ich aber noch nicht geahnt, dass es in einem Parallelluniversum noch den Planeten Lamma gibt. Eigentlich gibt es auch nur einen Menschen, der von der Existenz dieses Planeten glaubhaft berichten kann, und das ist Damião Experiença.
Lamma Planet is 27 woods underneath of the mud. There’s no someone, there’s not other one, we are all from the Lamma Planet. You can be a baron, you can be a thief.
Um darauf zu kommen, muss man natürlich diverse Erleuchtungen hinter sich haben. Und eine Biographie, die so ziemlich alle Stationen, vom Matrosen in der Kriegsmarine über rastafiziertes Hippietum bis zur Zuhälterei. Keine Ahnung, ob Damião/Daminhão echt ist oder ein Fake, die Musik, die auf der Website dokumentiert ist und von angeblich insgesamt 34 Alben stammen soll, klingt, als ob da jemand tief in einen Topf mit obskuren Demo-Sessions aus den brasilianischen Hinterwäldern gefallen ist, und dann die einzelnen Teile nicht mehr auseinanderpuzzeln konnte. Das reicht von Jandek-haften Schrammeleien auf einer einsaitigen Gitarre, und reicht bis zu wilden Reggae- und Tropicalismo-Kakophonien, die klingen, als ob man ein halbes Dutzend Sun-Ra-Platten gleichzeitig hört. Verfilzt, verflochten und verworren wie die Dreadlocks auf dem Kopf von Daminhão. Und genauso schwer aus dem Gleichgewicht. Sehr, sehr seltsames Zeug, stur und groß.
– Is the sound of Damião sensible or organic ?
Go buy a record of Caetano and don’t bother us.
(Via.)
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