Chi ha vinto e chi no


Zur Bundestagswahl im letzten Jahr titelte eine italienische Zeitung: „Schröder: Ich hab gewonnen! Merkel: Nein, ich!“ Zur Zeit sind die Schlagzeilen in Italien ganz ähnlich: „Die Nacht bringt der Union den Sieg“, schreibt die linke Unità. „Prodi tut, als er ob er gewonnen hat“, mault Berlusconis Giornale. Das wird ja scheinbar ein richtiger Trend, Wahlen als Krimis zu inszenieren und die Cliffhanger bis weit über die Hochrechnungen auszudehnen. Im Moment geht es aber wohl nur noch darum, wer im Senat die Mehrheit hat – im Abgeordnetenhaus liegt Prodi inzwischen relativ klar vorne.

Der lustigste Aspekt an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass sich Berlusconis kurzfristige Wahlrechtsänderung jetzt gegen ihn gewendet hat: Nach einem gemischten Mehrheits- und Verhätnisrecht (das Berlusconi ursprünglich auch selbst mal eingeführt hatte) galt jetzt ein reines Verhätniswahlrecht. Der Sieger der Wahlen zum Abgeordnetenhaus erhält dabei eine Garantie für 54 Prozent der Sitze im Parlament. Das hat sich jetzt gerächt: In der Abgeordnetenkammer würde die Union, bei nur 25.000 Stimmen mehr, fast 70 Sitze mehr bekommen. Berlusconi könnte zwar die Senatswahl gewonnen haben, aber mehr als etwas über 50% der Stimmen dürften dabei nicht rumgekommen sei. Damit hätte er im Senat grade mal einen Sitz mehr als die Union.

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