Latour also


Ich hatte grade Zeit, kurz in die erste Pressekonferenz von Hanspeter Latour, dem neuen Trainer des FC, reinzuschalten. Der erste Eindruck: Souverän, selbstbewußt und recht locker, jedenfalls souveräner als Marcel Koller jemals rüberkam. So richtig überzeugt bin ich aber nicht, ob das eine funktionierende Mischung sein kann.

Es ist sicher keine schlechte Idee, es mit einem Nobody zu versuchen, aber ein Nobody, der immerhin schon 58 ist? In der Schweizer Liga, auf die ich immer noch so mit einem Viertel Auge schaue, hat er zwar einen guten Namen, aber das bezieht sich vor allem auf seine Zeit in Thun. Die Grasshoppers, seine letzte Station, hat er nach der Katastrophensaison 03/04, zwar wieder einigermaßen konsolidiert, ohne das Boot jetzt wirklich zu rocken. Insgesamt hat er auch eher bei Vereinen mit beschaulichem Umfeld gearbeitet (Solothurn, Baden, Wil), da geht’s bei manchem deutschen Regionalligisten aufregender zu. Auf der Pressekonferenz hat er sich ganz gut geschlagen, aber das war bei Huub Stevens anfangs auch nicht anders.

Insgesamt würde ich sagen: Die erste Personalentscheidung der Ära Meier ist reiner Pragmatismus, eine „Vision“ kann man da nicht erkennen. Es geht jetzt halt erst mal darum, sich einigermaßen unfallfrei durch den Rest der Saison zu wursteln. Ob das gut so ist: abwarten.

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