Es gibt so Situationen, da möchte man einfach auch mal die Freiheit haben, sich keine Meinung leisten zu dürfen. Vor allem dann, wenn man mit beiden Seiten herzlich wenig zu tun haben möchte. So wie in dieser Diskussion um die Mohammed-Karikaturen, die ja nun wirklich dermaßen unwitzig und öde sind (aber das sind Zeitungskarikaturen doch eigentlich immer), dass ich nun wirklich nicht die mindeste Lust habe, mich dafür in irgendeiner Weise zu engagieren. Andererseits, gerade weil die Karikaturen so blöd sind, ist es schon etwas unheimlich zu sehen, welche Aufregung dadurch ausgelöst werden kann. Was passiert dann erst, wenn jemand tatsächlich mal einen guten Witz macht?
Am liebsten möchte man sich apathisch wegdrehen: Macht euren Scheiß doch unter euch aus. Ich finde beide Seiten herzlich unsympathisch: Leute, die auf einmal mit dem Leben des Brian herumwedeln und sonst sofort mit dem Staatsanwalt auf der Matte stehen, wenn jemand Witze über die unbefleckte Empfängnis macht. Und die, die für die „Verletzung religiöser Gefühle“ einen Maulkorb verhängen wollen, als ob sich nicht ständig jemand irgendwie auf den Schlips getreten fühlt und als ob überhaupt irgendjemand irgendwo vernünftig erklären könnte, was das denn sein soll, „religiöse Gefühle“ (oder nationale oder musikalische oder was Leute sonst noch so fühlen, wenn sie nichts zu tun haben).
Man möchte bei so was eigentlich nur die Klappe halten und weglaufen. Aber dann wird das Geplapper um einen herum doch so nervig, dass die Geduld nicht ausreicht und man einfach nur brüllen möchte: Haltet doch bitte einfach mal das Maul. Danke.
Es ist ein Kreuz, mit wem man so den Planeten teilen muss.
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