In Kampanien soll ein archäologischer Park aufgebaut werden, inklusive der perfekten Kopie eines griechischen Tempels, schreibt Umberto Eco. Nur 20 Kilometer entfernt, in Paestum, steht zwar ein Originaltempel, aber der sieht zugegebenermaßen schon ein bißchen mitgenommen aus. Und dann ist da noch ein Demetra-Tempel in unmittelbarer Nachbarschaft, aber den müßte man halt erst mal ausbuddeln. Dann doch lieber neu bauen.
Eco findet das Projekt ganz in Ordnung. Im Zeitalter des Massentourismus ist der Besuch authentischer historischer Stätten in der Regel nur eine lästige Pflichtübung, und für die meisten Touristen sind die Kopien in Las Vegas oder sonstwo ohnehin beeindruckender als die Originale.
Wie produktiv wäre doch ein Uffizyland in der Peripherie von Florenz, mit perfekten Kopien der Originale. Eventuell sogar mit leicht aufgebesserten Farben, wie das auch in den amerikanischen Bestattungsinstituten mit den Lippen der Verstorbenen geschieht.
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