Die Situation auf den Kanaren bleibt weiter angespannt: An die 80.000 Menschen sind immer noch ohne Strom, heißt es in der lokalen Presse. Hier im Süden bekommt man davon allerdings relativ wenig mit: Hier war heute fast schon ein Urlaubstag wie jeder andere.
Am schlimmsten sieht es wohl auf La Palma aus, wo die Landwirte gefordert haben, die Insel als Katastrophenregion auszurufen. Hier auf Teneriffa kann man vor allem an den Bananenplantagen sehen, dass die Schäden groß sind. Angespannt ist die Situation hier aber vor allem im Norden, im Großraum Santa Cruz/La Laguna. Da sind viele Vororte nach wie vor ohne Elektrizität, und trotz verstärktem Polizeieinsatz (von einer „Nacht der Wachhunde“ sprach die Lokalzeitung) gab es erste kleinere Zwischenfälle, als eine Gruppe Jugendliche versuchte, New Orleans auf kanarisch zu inszenieren.
Aber wie gesagt, hier vom Süden aus ist das alles relativ weit weg. Auch die Dörfer oben in den Bergen sind mittlerweile wieder an die Zivilisation angeschlossen. Das Wetter hat sich ohnehin längst wieder normalisiert: Heute war es fast den ganzen Tag wieder sonnig, von ein paar durchziehenden Passatwolken abgesehen.
Ich hab mir heute das Teno-Massiv angesehen, über eine kleine Route vom Pass Puerto de Erjos aus. Eine paradiesische Route, vorbei an kleinen Tüpeln, durch moos- und flechtenbewachsene Lorbeerwälder voll zwitschender Vögel, und auf mehrere Aussichtsgipfel mit grandiosen Blicken in die einsamen Täler und Richtung Gomera. Sogar der Teide war heute fast den ganzen Tag über in voller Größe zu sehen. Oben scheint auch nach dem starken Sturm immer noch kein Schnee zu liegen.
Die Nacht ist heute sternklar. Ich hoffe mal, daß sich das Wetter wirklich stabilisiert: Wenn es so bleibt, mach ich mich morgen auf den Weg in Richtung Teide. Die Seilbahn wird um diese Jahreszeit vermutlich nicht fahren (in den Nachrichten ist allerdings nicht darüber berichtet worden, ob es Schäden gab), aber rund um den Gipfel gibt es reizvolle Strecken genug.
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