Halberstadt


Wenn man die Website von Halberstadt aufruft, steht oben auf dem Browserfenster „Stadt Halberstadt + Rechte Navigation“. Besser kann man’s gar nicht sagen: Die Stadt hat ein Konzert von Konstantin Wecker abgesagt, und zwar deshalb, weil die NPD „aktiv“ daran teilnehmen wollte. Und ein Auftritt des Kabarettisten Serdar Somuncu wurde in eine nichtöffentliche Veranstaltung umgewandelt.

Die Pavlovschen Beißreflexe der rechten Szene sind ja nichts Neues, aber dass sich öffentliche Stellen von rechtsradikalen Drohgebärden einschüchtern lassen (anstatt Vorkehrungen zu treffen, damit diese Gebärden nicht in die Tat umgesetzt werden), das habe ich in dieser Offensichtlichkeit noch nicht gesehen. Und die Behauptung des Landrats, dass man, wenn man ein Konzert von Wecker zugelassen habe, auch rechtsextremistische Veranstaltungen zulassen müsse, die steht für eine Auffassung von Demokratie und Meinungsfreiheit, die ich nicht mal mehr abenteuerlich nennen möchte. Die einzigen Adjektive, die mir dafür einfallen, die liegen möglicherweise im justiziablen Bereich.

Übrigens, liebe Halberstädter, es gibt auf der Website der Kommune auch ein Interaktives Ideen- und Beschwerdemanagement. Mein Tipp wäre: Sinnvoll einsetzen. Wie sagt der Oberbürgermeister so treffend: „Gespräche beim Kaffeeklatsch oder am Stammtisch bringen keine Lösung.“

Word up.

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