Nutzergeneriertes Nein


User generated content ist mehr so eine neudeutschen Ausrede dafür, keine Honorare zu zahlen. Die Zeitschrift Max füllt Fotostrecken mit Bildern von Flickr, muss aber den Fotografen in einer fröhlichen E-Mail „die vielleicht wichtigste Frage zum Schluss“ und abschlägig beantworten: „Wir können leider kein Fotohonorar bezahlen.

Warum man keine Honorare bezahlen kann, bleibt freilich das Geheimnis der Redaktion. Vielleicht ist es einfach schwierig, den Status eines Visual Leader im Bereich Fotografie aufrechtzuerhalten, wenn die Auflage sinkt und man unter dem Diktat des Profit Centers herumturnen muss?

Das Internet erleichtert den Austausch von Texten, Bildern und Diskussionen. Es gibt Plattformen und Websites, die einem helfen, das frei von redaktionellen Vorgaben und Nutzungsgebühren zu tun. Manche mißverstehen das als Einladung zur Selbstbedienung, weil die Texte und Bilder, die so entstehen, auf ihren Seiten nicht mehr stattfinden. Max, könnte man sagen, fragt wenigstens noch. Aber die Nonchalance, mit der davon ausgegangen wird, dass etwas, das man geschrieben oder abgebildet hat, eben mal für Gotteslohn hergeschenkt wird, ist doch ganz schön unverfroren. Oder sagen wir: Es passt zu einem Milieu, in dem man nur das Produkt will und nicht die Produktion.

Anders gesagt:

So what’s user-generated content? Junkies robotically filling boxes with packing peanuts. Lovely.

2 Antworten

  1. Eine einzige Frechheit von Max. Vor allem wenn man den Kommentar vom Vize liest (siehe mein Blog). Bin allerdings positiv überrascht, dass zumindest einige Flickr-User das Angebot ausgeschlagen haben.

  2. Man braucht Max ja auch nicht wirklich. Mir reicht die Aufmerksamkeit, die man über Flickr erzeugen kann, völlig aus.

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